Lawinen sind eine furchterregende Naturkatastrophe, die denjenigen, die unter dem Schnee eingeschlossen sind, nur wenig Zeit lässt. Ein neuartiges Sicherheitsgerät zeigt vielversprechende Ergebnisse bei der Verlängerung der Überlebenszeit und der Verbesserung der Rettungschancen, so die jüngsten Ergebnisse klinischer Studien, die im Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurden. Dieses Gerät stellt eine potenzielle Rettungsleine für Backcountry-Skifahrer, Snowboarder und alle Personen dar, die Gefahr laufen, von einer Lawine erfasst zu werden.

Die Herausforderung des Überlebens unter Schnee

Wenn Menschen von einer Lawine verschüttet werden, stehen sie vor einem entscheidenden Wettlauf mit der Zeit. Der Sauerstoffgehalt sinkt schnell und der Kohlendioxidgehalt steigt, was die Überlebenschancen drastisch verringert. Bereits nach 10 Minuten beginnen die Überlebenschancen rapide zu sinken. Derzeit erliegen etwa zwei Drittel der Personen, deren Kopf und Brust unter Schnee eingeklemmt sind, innerhalb von 35 Minuten einem Sauerstoffmangel. Das Verständnis der Dringlichkeit dieser Situation unterstreicht die Bedeutung von Innovationen, die diese kostbaren Minuten verlängern können.

So funktioniert die Safeback-SBX

Das neue Gerät namens Safeback SBX ist in einen Standardrucksack integriert und nutzt einen relativ einfachen, aber effektiven Mechanismus. Ein kleiner Ventilator saugt Luft aus dem umgebenden Schnee an und leitet sie durch Auslässe in den Schultergurten zum Gesicht des Trägers. Dieses ausgeklügelte Design umgeht das Problem der Schneeansammlung um das Gesicht, eine häufige Ursache für Erstickungen bei Lawinen. Mit einem Gewicht von knapp über 500 Gramm (ungefähr ein Pfund) ist das batteriebetriebene Gerät leicht und einfach zu transportieren.

Ergebnisse klinischer Studien: Ein signifikanter Unterschied

Um die Wirksamkeit des Geräts zu beurteilen, führten Forscher einen kontrollierten Versuch mit Freiwilligen in Norditalien durch. Die Teilnehmer wurden absichtlich mit dem Gesicht nach unten unter mindestens 50 Zentimetern Schnee begraben, mit dem Ziel, 35 Minuten lang begraben zu bleiben.

Die Ergebnisse zeigten eindeutig einen erheblichen Vorteil für diejenigen, die den Safeback SBX verwenden. Von den 12 Teilnehmern, die mit einem funktionierenden Gerät ausgestattet waren, musste keiner aufgrund gefährlich niedriger Blutsauerstoffwerte (unter 80 Prozent) vorzeitig entfernt werden. Elf blieben die gesamten 35 Minuten begraben, während einer wegen unerwarteter Hautreizungen um einen vorzeitigen Abgang bat.

Im krassen Gegensatz dazu hatten die 12 Teilnehmer, die ein Scheingerät (nicht funktionsfähig) verwendeten, deutlich größere Schwierigkeiten. Sieben mussten vorzeitig aufhören, weil ihr Blutsauerstoffgehalt unter den kritischen Grenzwert fiel. Weitere vier beantragten einen vorzeitigen Ausstieg unter Berufung auf Atemnot und in einem Fall eine Panikattacke. Die durchschnittliche Bestattungszeit für die Gruppe mit Scheingeräten war wesentlich kürzer und lag zwischen fünf und 13 Minuten, wobei nur eine Person die gesamten 35 Minuten begraben bleiben konnte.

Was das für die Lawinensicherheit bedeutet

Diese klinische Studie liefert überzeugende Beweise dafür, dass der Safeback SBX die Überlebensraten bei Lawinenunfällen deutlich verbessern kann. Durch die kontinuierliche Versorgung des Gesichts der verschütteten Person mit Luft verringert das Gerät das Risiko eines Sauerstoffmangels und verschafft den Rettungsteams wertvolle Zeit, das Opfer zu lokalisieren und zu bergen. Das kompakte Design und das angemessene Gewicht des Geräts machen es zu einer praktischen Ergänzung zur Lawinensicherheitsausrüstung und können in einer Umgebung mit hohem Risiko Leben retten. Weitere Untersuchungen könnten verschiedene Schneebedingungen und Benutzerdemografien untersuchen, um die Leistung des Geräts zu verfeinern und seine Anwendbarkeit zu erweitern